Bei den Planungen und Bauten um den Tschudi-Park fürs neue Biozentrum, fürs ETH-Gebäude und natürlich fürs UKBB wurde kein Parking geplant. Und jetzt soll ausgerechnet ein Park dafür herhalten müssen. Anders als Alexander Müller in seinem Meinungsbeitrag dies weismachen will, ist dies nicht ein Beispiel für eine gelungene, sondern für eine verkorkste Verkehrsplanung. Nun sollen Anwohner und die Schule weitere Jahre Baulärm und danach mehr Autoverkehr, Luft- und Lärmbelastung ertragen müssen. Sie finden sich zu Recht nicht mit ihrer Rolle als Bauernopfer ab.
Selbstverständlich muss ein Spital wie das UKBB auch mit dem Auto gut erreichbar sein. Im City-Parking, wo das UKBB heute schon 80 Parkplätze hat, gibt es dafür genügend Platz. Wie öffentliche Daten zur Auslastung zeigen, waren 2019 nur während sechzig Stunden weniger als 100 freie Parkplätze verfügbar. Mit geschicktem Management und zusätzlichen reservierten Parkplätzen liessen sich auch diese Engpässe gut bewältigen, eine unterirdische Verbindung besteht bereits. Direkt neben dem UKBB könnten sogar alle gewünschten Patientenparkplätze auch oberirdisch und betrieblich ideal gelegen angeboten werden. Es braucht aber kein neues, 16 Millionen Franken teures Parking unter einer Grünfläche.
Was Quartierparkings betrifft, können diese wohl in gewissen Fällen Probleme lindern – ein Wundermittel sind sie aber nicht. Denn es bräuchte über fünfzig grössere Quartierparkings, um nur schon die Hälfte der 28’000 Allmend-Parkplätze in Basel unter den Boden zu bringen. An der Oberfläche sind bisher auch nur wenige dieser Parkplätze verschwunden. Stellenweise wurden einzelne aufgehoben, weil so für mehr Sicherheit gesorgt werden kann, zum Beispiel durch bessere Sicht auf Fussgängerstreifen.
Spätestens mit den Abstimmungen von vor einem Jahr hat sich Basel-Stadt klar zum Ziel gesetzt, nur noch umweltfreundlichen Verkehr zu fördern. Das ist die Zukunft. Kleingeistig ist vielmehr, stur an der Mobilität von gestern festzuhalten.
Dieser Text erschien als Einspruch in der Basler Zeitung, online am 26. Februar 2021.