Gestern kündigte die Alliance Swisspass an, dass die Preise für öV-Billette teurer werden. Und das um bis zu 5 %, die Billette für die 2. Klasse stärker als die für die 1. Klasse und das GA überproportional.
Erst im Herbst wurden schon die Krankenkassenprämien happig teurer, jetzt auch der öV. Diese ständigen Preiserhöhungen sind für viele Menschen nicht mehr oder bald nicht mehr zu ertragen.
Ein Blick in die letzten Jahren zeigt, dass die Preise für Reisen im öV deutlich teurer wurden. Das GA, beliebt bei den treusten Kund:innen, wurde um 80 % teurer seit 1990. Gleichzeitig stiegen die Preise für den Autoverkehr nur um rund 25 %. Die Teuerung der Konsumentenpreise (LIK) in der Zeit war etwas höher als die Preissteigerung beim Autoverkehr, aber deutlich tiefer als beim öV.
Wer also den öV nutzt, merkt eine heftige Preissteigerung in den letzten Jahren. Das gefährdet die Bemühungen für den Umwelt- und Klimaschutz. Noch direkter belastet dies das Budget vieler Menschen.
Preiserhöhungen im öV und besonders bei Abos wie dem U-Abo sind Gift für die Verlagerung vom Auto in den öV. Denn wer während Jahren immer den gleichen Arbeitsweg (oder sonst gleiche Strecken) fährt, erlebt vielleicht ab und zu ein verbessertes Angebot. Aber gerade zu den Hauptverkehrszeiten bleibt vieles seit Jahren gleich, weil der öV hier schon länger auf hohem Niveau ist.
Jetzt erleben aber diese Reisenden mehrere Preiserhöhungen, wie beim U-Abo. Obwohl sie immer die gleiche Strecke fahren, der Fahrplan sich kaum geändert hat.
Wichtig wäre es jetzt, wenn die öV-Branche die gesenkten Trassenpreise an die Kund:innen weitergeben und der Staat die öV-Förderung auch über den Preis stärker ins Auge fasst.
Achtung! Die Graphik hat eine etwas spezielle X-Achse: Unterschiedliche Zeitabstände werden mit den gleichen Abständen angegeben. Das sorgt für Verzerrungen.
Foto von Guilhem Vellut auf Flickr