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Die Waldverschiebung

Golden schimmernde Augen: eine Auffälligkeit der stark gefährdeten Geburtshelferkröte (Tier des Jahres 2013). Bild: Pro Natura / Axel Birgin

An der Gemeindeversammlung vom Montag, 18. März 2013 stehen ja zwei Haupttraktanden zur Debatte. Erstens das Reglement für die Finanzkommission (Traktandum 2), zweitens die so genannte Waldverschiebung bei der Staatsgrube.

Das Tier des Jahres 2013 braucht zum Überleben geeignete Wasserlebensräume und nahegelegene Trockenstandorte. Bild: Pro Natura / Jan Ryser
Das Tier des Jahres 2013 braucht zum Überleben geeignete Wasserlebensräume und nahegelegene Trockenstandorte. Bild: Pro Natura / Jan Ryser

Die Staatsgrube ist ein ziemliches Loch nahe Hafenkreisel in Birsfelden. Dort ist in den letzten Jahren ein Wald gewachsen. Doch damit die Grube zugeschüttet werden kann und das Land genutzt werden kann, muss der Wald, eben verschoben werden. Die Formulierung ist etwas skurril, auch wird der Wald nicht verschoben, sondern neu angelegt.

Auf dem jetzigen Gelände gibt es auch einen Weiher, den der Natur- und Vogelschutzverein Birsfelden (NVVB) pflegt und dort die Amphibien vor dem Strassenverkehr schützt. Darunter ist auch der Glögglifrosch oder Geburtshelferkröte, das Tier des Jahres 2013.

Das stimmt offenbar nicht ganz, wurde ich vom NVVB informiert. Richtig ist: Der NVVB hat 1989 gegenüber der Staatsgrube drei künstliche Ersatzweiher angelegt, um die Amphibien davon abzuhalten, in den natürlichen Weiher der Staatsgrube hinab zu wandern. Daher macht der NVVB immer diese Amphbieneinfang-Aktionen zur Amphibienwanderungszeit. Wegen der erwarteten Zuschüttung der Staatsgrube finden bereits Einfangaktionen ab diesem Freitag, 15. März 2013, statt. Später im Frühling werden noch die Geburtshelferkröten eingefangen.

Das neue Gelände ist ein wenig grösser, vor allem aber ist die Form besser. Statt wie bisher in einem Streifen, ist die neue Parzelle fast quadratisch. Das heisst, in der Mitte sind die Einflüsse von Aussen wie Lärm, Abgase, Abfall, etc. viel schwächer als bei einem Streifen. Die Aufforstung vom Wald und die Einrichtung eines Naturschutzgebietes macht also mehr Sinn dort. Die lokalen Umweltschutzverbände, darunter eben der NVVB und Pro Natura Baselland, stehen hinter dem Projekt. Im Herbst 2013 wird mit dem Einrichten des Ersatzbiotops begonnen.

Diese Waldverschiebung kostet die Gemeinde nichts. An der Gemeindeversammlung wird nur über die Zonenmutation abgestimmt. Diese löst CHF 7’722.- Planungskosten aus. Die Waldverschiebung selbst übernimmt die Eigentümerin des Grundstücks: Immobilien Basel-Stadt.

Auf Grund all dieser Überlegungen, macht es meiner Einschätzung nach Sinn, dieser Umzonung mit Waldverschiebung zuzustimmen. Die Verschiebung macht wegen des neu geschaffenen Naturschutzgebiets Sinn, die Kosten übernimmt Immobilien Basel-Stadt und im Hafen wird Land frei, dass genutzt werden kann.

Eine Antwort

  1. Danke Florian für deinen treffenden Artikel des Traktandums 3 der baldigen GVS über die Waldverschiebung in der Staatsgrube, die wir auch unterstützen. Als Ausgleich würde es ja ein ganz neues Naturschutzgebiet auf Birsfelder Boden geben und das sogar kostenlos für die Gemeinde Birsfelden!

    Danke dir auch für das Korrektur-Update.

    Gruss Judith
    NVVB-Vorstand