Die Sonntagsallianz, eine Vereinigung aus linken Parteien, Gewerkschaften und Kirchen, hat ein Referendum gegen die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten lanciert.
Mit dem Referendum soll verhindert werden, dass die Öffnungszeiten – und damit Arbeitszeiten inklusive Sonntagsarbeit – weiter ausgedehnt werden. Dies wurde vom Parlament beschlossen, doch die Sonntagsallianz ergriff das Referendum dagegen.
Unterschriftenbogen fürs Referendum können heruntergeladen werden. Einfach unterschreiben und zurückschicken, auch wenn nicht alle Zeilen gefüllt sind. Weitere Infos, wie man richtig unterschreibt, gibt es auf der Seite Initiativen & Referenden.
Die Gründe für das Referendum und damit gegen die Gesetzesänderung sind vielfältig. So sollen die Arbeitszeiten nicht weiter ausgedehnt werden. Denn obwohl nicht mehr gearbeitet wird, sind die Arbeitszeiten schlechter. Wer am Sonntag arbeitet hat zwar am Montag frei, und das finden auch einige Angestellte gut, aber dann kann man am Sonntag nicht an Kulturveranstaltungen, keine Freunde einladen oder Familientreffen besuchen. Dasselbe trifft auch auf langes Arbeiten am Abend unter der Woche zu. Zwar mag man am Vormittag frei haben, doch auf ein Bier geht man um 23 Uhr wohl eher selten noch.
Aber auch wirtschaftlich dürfte es nur wenigen einen Vorteil bringen. Tankstellenbetreubern oder Grossverteiler beispielsweise werden profitieren, wenn sie länger geöffnet haben können. Doch alle, die kleine Läden betreiben, können nicht endlos geöffnet haben. Damit haben sie einen Nachteil gegenüber den Grossen, die zusätzliche Einnahmen machen, während die Kleinen weniger verkaufen.
Es bringt ja nur etwas, länger offen zu haben, wenn man das einzige Geschäft ist, der länger offen hat. Denn wenn alle gleich lange Öffnungszeiten haben, herrscht wieder Gleichstand. Schliesslich kauft man Dinge wie Lebensmittel nur einmal, bei Luxusgütern reichen die jetzigen Öffnungszeiten ja aus.
Erstaunlich ist, dass dieses Referendum überhaupt nötig ist, denn seit längerem werden immer wieder solche Vorlagen an der Urne gebodigt, zuletzt in Zürich. Es macht also keinen Sinn, jetzt die Arbeitsbedingungen vor allem zu Lasten von Arbeitnehmenden und ihren Familien zu verschlechtern.
siehe auch: Initiativen & Referenden
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