Heute Abend werde ich an der Gemeindeversammlung Birsfelden den Klima-Antrag einreichen. Damit verlange ich, dass die Gemeinde ihre Verantwortung wahr nimmt. Sie muss selber konsequenten Klimaschutz betreiben und uns vor den Auswirkungen des Klimawandels schützen.
Auch in Birsfelden sind die Auswirkungen des Klimawandels spürbar. Wir haben einen extremen Hitzesommer hinter uns mit starker Trockenheit und enormem Wärmeüberschuss.
Wie die Klimaszenarien CH2018 zeigen, kommen ungemütliche Zeiten auf uns zu — wenn wir nichts tun! Dann werden wir häufig wochenlange Hitzewellen haben, sintflutartige Regenfälle und damit auch mehr Überflutungen. Trockenheit wird der Landwirtschaft zusetzen.
Die Klimaszenarien zeigen aber auch, dass Klimaschutz greift. Mit konsequentem Klimaschutz können wir die Auswirkungen stark begrenzen und damit das Schlimmste noch abwenden.
Noch bewegt sich die Schweizer Klimapolitik nicht oder wenn, dann eher rückwärts. So hat der Nationalrat letzte Woche sämtliche Ziele zur Reduktion von Treibhausgasen im Inland aus dem neuen CO₂-Gesetz gestrichen.
Die JUSO Baselland startet nun ihre Klima-Offensive. Dazu werden in einigen Baselbieter Gemeinden Klima-Anträge eingereicht. Wir machen damit vorwärts und überlassen die Klimapolitik nicht mehr länger denen, die kein Interesse daran haben.
Für unsere Zukunft! Für eine ernsthafte Klimapolitik!
Die Gemeinde Birsfelden kann den Klimaschutz konkret mit verschiedenen harten und weichen Massnahmen anpacken. Zu ersteren gehört die Umstellung auf saubere Heizungen, ohne fossile Energie.
Auch der Fahrzeugpark muss elektrisiert werden. Gerade in unserer kleinen Gemeinde reicht selbst die noch teilweise beschränkte Reichweite von Elektrofahrzeugen.
Bei weichen Massnahmen geht es auch um die Bevorzugung von autofreien Haushalten und lokalen Produkten. So könnte die Anzahl Parkplätze im neuen Zentrum stark beschränkt werden.
Bei der Anpassung an die Gefahren der Klimawandels muss die Gemeinde vor allem auch aufzeigen können, wie uns der Klimawandel betreffen wird. Die Infrastruktur muss fit gemacht werden für die neuen Anforderungen.
Wir sehen, es gibt viel zu tun. Mit dem Antrag packen wir an und vertrödeln keine Zeit. Denn ob wir es wollen oder nicht, der menschgemachte Klimawandel ist real und bedrohlich. Deshalb sich besser spät als gar nicht vorbereiten!
Artikelfoto von Lukas Schlagenhauf auf Flickr
Foto im Cover von Xavier Balderas Cejudo auf Unsplash
Eine Antwort
Lieber Florin,
tolle Sache und viel Erfolg. Doch gerade betreffend der Zentrumsplanung sollte hier ein Gang zurückgedreht werden und eben das wichtige Thema: Bauen im Klimawandel muss unbedingt “noch” einfliessen.
So müsste ein Zusatzantrag eigentlich gestellt werden! Ohne diesen könnte man über das Vorhaben “noch” nicht befinden!
Je mehr alte Bäume gefällt werden und im Zuge des Zentrumsprojektes sollen es ja 65 gesunde ökologische-wertvolle Bäume sein. Desto schlechter für’s Stadtklima!
Die Planungsgrundsätze müssen in Zeiten des Klimawandels unbedingt heissen
– Stadtstruktur und vernetzte Freiräume vom Klima her entwickeln!
– Grünflächen sind Cool Spots!
– Stadtbäume zeigen grosse Wirkung! -> Hohes Grünvolumenanstreben: (Gross)Bäume erhalten, fördern, neuen pflanzen und deren Standortbedingungen sichern (Unterbauung, Grenzabstände), Gebäudebegrünungen fördern, etc
– Beschattung schafft Aufenthaltsqualität!
– Entsiegelung bringt Kühle!
– Wasser in der Stadt ist wertvoll!