Geld fürs Kicken, gleichzeitig sparen?

Blick ins Baselbiet by Wisi Greter

Wenn es ums Sparen geht, sind Politiker der Parteien GLP, BDP, CVP, FDP und SVP immer gern vorne mit dabei. Sie sagen dann jeweils, man dürfe ja nicht mehr Geld ausgeben als man einnimmt, wir leisteten uns einen zu grossen und grosszügigen Staat und überhaupt dürfe alles nicht so viel kosten.

Wenn es aber ums eigene Budget geht, ist man nicht so knauserig. Jüngstes Beispiel: Der grünliberale Landrat Hans Furer möchte gerne fürs Fussballspielen bezahlt werden und überhaupt mehr Geld.

Es gehe ja nicht um viel Geld, meint Furer, der seit 2011 im Landrat sitzt. Tatsächlich? Klar, den neunzig Landrätinnen und Landräten etwas mehr zu zahlen oder das kicken zu finanzieren wird die Kassen nicht austrocknen. Es geht aber um etwas anderes. Es geht um die Heuchelei.

Denn während Furer meint, man müsse eher beim grossen Sparen, hat auch er dem Sparpaket zugestimmt. Dieses beinhaltete so wirkungsvolle Massnahmen wie die Umstellung von Einschreiben auf A-Post plus bei gewissen amtlichen Zustellungen. Das Sparpotenzial lag bei 40,000.- Franken. Oder die bürgerlichen wollten gleich eine ganze Schule, die DMS 2, schliessen, was gerade einmal 1.6 Millionen einsparte, aber vielen Schülerinnen und Schülern sehr geschadet hätte. Um nur einmal zwei Beispiele zu nennen.

Es ist schlicht und einfach heuchlerisch, wenn überall gespart werden will, der Landrat aber zusätzliche „Zückerli“ erhalten soll. Es ist eine billige Ausrede, wenn die höheren Bezüge mehr Leute für den Landrat motivieren sollen. Dabei haben sich noch nie so viele Kandidierende gemeldet, wie bei den Landratswahlen 2011.

Also: Ich hätte absolut nichts gegen eine Entschädigung für fussballspielende Landrätinnen und Landräte. Allerdings müsste sich dann einiges ändern: Wir bräuchten eine vernünftige Steuer- und Finanzpolitik und keine zerstörerischen Sparmassnahmen.

Foto von Wisi Greter auf Flickr